Innensechskantschlüssel DIN 911
Innensechskantschlüssel DIN 911
Ein Innensechskantschlüssel - im Volksmund auch Inbusschlüssel genannt - ist ein einfaches Werkzeug, mit dem man Schrauben mit Sechskant-Steckschlüsseleinsatz im Kopf eindrehen kann.
Das Werkzeug besteht in der Regel aus einem einzigen Stück Sechskantstangenware, meist aus gehärtetem Stahl, mit stumpfen Enden, die dazu bestimmt sind, passgenau in den Innensechskant zu greifen. In der Regel wird der Innensechskantschlüssel gebogen in einer „L“-Form mit ungleichen Armen hergestellt. Durch den somit entstehenden Hebel ergibt sich ein großes Drehmoment an der Spitze des kurzen Schenkels eines Innensechskantschlüssels. Durch die Umkehrung des Werkzeugs wiederum erreicht der lange Schenkel auch Schrauben an schwer zugänglichen Stellen.
Jeder Schlüssel ist für die Verwendung mit Schrauben einer bestimmten Innensechskantgröße mit relativ engen Toleranzen vorgesehen; daher wird das Werkzeug häufig in Kits verkauft, die ein halbes Dutzend oder mehr Schlüssel verschiedener Größen enthalten. Normalerweise nimmt die Größe des Schlüssels mit der Innensechskant-Normgröße zu, jedoch nicht unbedingt im direkten Verhältnis.
Die wichtigsten Merkmale & Vorteile von Innensechskantschlüsseln
Das Werkzeug ist einfach zu bedienen, klein und leicht
Die Kontaktflächen der Schraube sind vor äußeren Beschädigungen geschützt
Es gibt sechs Kontaktflächen zwischen Schraube und Mitnehmer, somit ist eine große Kraftübertragung möglich
Es können auch sehr kleine Schraubenköpfe aufgenommen werden
Das Werkzeug ermöglicht die Verwendung von Maden- und Senkschrauben
Beide Enden des Werkzeugs können verwendet werden, um jeweils die Vorteile von großer Reichweite oder ebensolchem Drehmoment zu nutzen
Historie des Innensechskantschlüssels
Aufzeichnungen und Überlieferungen deuten darauf hin, dass die Idee eines Innensechskantschlüssels wahrscheinlich bereits in den 1860er bis 1890er Jahren konzipiert wurde. Die entsprechenden Schrauben sollen aber erst ab etwa 1910 hergestellt worden sein.
Im Jahr 1910 patentierte William G. Allen in den USA ein Verfahren zum Kaltformen von Schraubenköpfen um eine Sechskantmatrize. Veröffentlichte Anzeigen für die „Inbus-Sicherheitsstellschraube“ der Allen Manufacturing Company of Hartford, Connecticut, existieren ebenfalls seit 1910. Obwohl es unwahrscheinlich ist, dass Allen die erste Person war, die einen Innensechskant entwickelte, sind sein Patent für das Herstellungsverfahren und das daraus realisierte Produkt wegweisend für die weitere Entwicklung.
Die Akzeptanz des Innensechskantsystems stieg zunächst nur langsam, aber schließlich recht stark an. Diese Akzeptanz erfolgte zunächst im Werkzeug- und Formenbau und später in anderen Fertigungsbereichen wie der Militärtechnik (Flugzeuge, Panzer, U-Boote) und bei Zivilflugzeugen, Autos, Fahrrädern, Möbeln usw.
Der Zweite Weltkrieg sorgte schließlich mit der beispiellosen Entwicklung zur industriellen Produktion dafür, dass die meisten Laien zum ersten Mal mit dem Innensechskant in Berührung kamen. So schrieb die Zeitschrift „Popular Science“ im Jahr 1946, dass „Zylinderschrauben und Gewindestifte mit Köpfen, die zur Aufnahme von Sechskant-Steckschlüsseln versenkt sind, zunehmend verwendet werden“. Nach dem Krieg - insbesondere in Zeiten des Wirtschaftswunders in den 50er Jahren - erlebte der Innensechskant dann seinen internationalen Durchbruch.
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