Wusstest du, dass die Niettechnik eine der effektivsten Methoden ist, um auch bei dünnen oder flachen Bauteilen belastbare Verbindungen herzustellen? Nieten sind die perfekte mechanische Lösung, um Materialien dauerhaft zu verbinden – ganz ohne Schweißnähte oder Schrauben. Aber welche Zange passt zu deinem Projekt? Ob du eine robuste, permanente Verbindung benötigst oder ein präzises Gewinde setzen willst, die Wahl des richtigen Werkzeugs ist entscheidend für den Erfolg deines Vorhabens.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Das Wichtigste in Kürze
- 2 Ratgeber: Fragen, mit denen Sie sich beschäftigen sollten, bevor Sie Popnietzangen oder Einnietmutternzangen kaufen
- 3 Entscheidung: Welche Arten von Popnietzangen und Einnietmutternzangen gibt es und welche ist die Richtige für Sie?
- 4 Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren können Sie Popnietzangen und Einnietmutternzangen vergleichen und bewerten
- 5 Weitere Wissenswerte Fakten rund um das Thema Popnietzangen und Einnietmutternzangen
- 6 Häufige Fehler bei der Verwendung von Popnietzangen und Einnietmutternzangen (und wie man sie vermeidet)
- 7 Fazit
Das Wichtigste in Kürze
- Nieten sind eine effektive Methode, um dünne oder flache Bauteile dauerhaft und belastbar miteinander zu verbinden, mit unterschiedlichen Werkzeugen für permanente oder lösbare Verbindungen.
- Popnietzangen eignen sich für dauerhafte Verbindungen, während Einnietmutternzangen bei der Montage von Gewinden in dünnen Bauteilen für lösbare Verbindngen eingesetzt werden.
- Wichtige Kriterien bei der Werkzeugwahl sind der Verwendungszweck, die Qualität und die Häufigkeit der Nutzung, um die besten Ergebnisse zu erzielen und Fehler zu vermeiden.
Ratgeber: Fragen, mit denen Sie sich beschäftigen sollten, bevor Sie Popnietzangen oder Einnietmutternzangen kaufen
Möchten Sie mehr über Popnietzangen und Einnietmutternzangen wissen? Dann bietet sich unser Ratgeberteil an, der diese Themen umfassend aufgreift und erläutert.
Was sind Popnieten und Einnietmuttern?
Popnieten bzw. Blindnieten sind rohrförmig und werden mit einem Dorn durch die Mitte geliefert. Die Nieteinheit wird in ein Loch gesteckt, das durch die zu verbindenden Teile gebohrt wird. Mit einem speziell entwickelten Werkzeug – der Popnietzange – wird der Dorn dann in den Niet gezogen. Dadurch wird das Blindende des Niets aufgeweitet und der Dorn rastet ab.
Es entsteht eine feste und belastbare Verbindung der Bauteile.
Wann sind Blindnieten nicht sinnvoll?
Lediglich bei kritischen, sehr stark belasteten strukturellen Verbindungen wird der Einsatz von Blindnieten teilweise vermieden, da die Dorne aufgrund von Vibrationen herausfallen können und dann einen Hohlniet hinterlassen, der eine geringere Tragfähigkeit aufweist als Vollnieten. Außerdem sind Blindnieten durch den Dorn anfälliger für Beschädigungen durch Korrosion.
Im Gegensatz zu Vollnieten können Blindnieten von nur einer Seite eines Bauteils „blind“ zur gegenüberliegenden Seite in eine Verbindung eingesetzt und vollständig montiert werden. Daher die Namensherkunft.
Wie werden Einnietmuttern montiert?
Einnietmuttern müssen ebenfalls mit einer speziell entwickelten Zange – folgerichtig Einnietmutternzange genannt – montiert werden. Sie bieten die Möglichkeit, ein Gewinde in der gewünschten Ausführung in dünne und/oder wenig feste Bauteile einzubringen. Dabei muss das betreffende Bauteil nur von einer Seite zugänglich sein, so dass auch Hohlprofile u. ä. mit Einnietmuttern versehen werden können.
Zur Montage wird die Einnietmutter zunächst auf den Gewindedorn der Einnietmutternzange geschraubt. Anschließend wird die Einnietmutter in die zuvor angefertigte Bohrung eingeführt und durch die Zange darin verpresst. Dadurch bildet sich auf der Rückseite des Niets ein Schließwulst, welcher den Niet und damit das Gewinde im Bauteil fixiert. Als letzter Schritt wird der Gewindedorn aus der Mutter herausgedreht.
Wann sollte man eine Popnietzange oder eine Einnietmutternzange verwenden?
Die Wahl zwischen einer Popnietzange und einer Einnietmutternzange hängt von den spezifischen Anforderungen des Projekts ab. Beide Werkzeuge haben ihre eigenen Anwendungsbereiche, in denen sie besonders effektiv sind.
Popnietzangen sind ideal, wenn es darum geht, zwei oder mehr Materialien, in der Regel Metall, dauerhaft zu verbinden, ohne Schweißnähte oder sichtbare Schrauben zu benötigen. Diese Werkzeuge finden häufig Anwendung im Heimwerkerbereich, in der Automobilindustrie oder bei der Reparatur von Haushaltsgeräten. Popnietzangen arbeiten mit unterschiedlich großen Nieten und bieten eine stabile und dauerhafte Verbindung.
Einnietmutternzangen hingegen sind dafür konzipiert, Nietmuttern in Materialien einzusetzen, die eine lösbare Verbindung oder ein stabiles Innengewinde benötigen. Dieses Werkzeug eignet sich hervorragend für Projekte, bei denen eine spätere Demontage oder Anpassung erforderlich ist. Häufige Anwendungen finden sich in der Blechbearbeitung, Metallkonstruktionen oder im Möbelbau.
- Popnietzange: Perfekt zum dauerhaften Verbinden eines Stahlblechs mit einem Metallrahmen, wie z. B. bei der Installation eines Gartenzauns.
- Einnietmutternzange: Ideal zum Anbringen einer Gewindemutter an einem Metallstück, in das später eine Schraube eingeschraubt werden soll, etwa bei der Reparatur von Karosserieteilen.
Eigenschaft | Popnietzange | Einnietmutternzange |
---|---|---|
Hauptanwendung | Dauerhafte Verbindung | Einsetzen von Gewindemuttern mit lösbarer Verbindung |
Typische Anwendungen | Heimwerker, Automobilindustrie, Haushaltsgeräte | Metallkonstruktionen, Möbelbau, Karosseriearbeiten |
Geeignete Materialien | Metallbleche, Aluminium, Edelstahl | Weichere Metalle, Hartplastik |
Demontierbarkeit | Permanente Verbindung | Lösbare Verbindung |
Entscheidung: Welche Arten von Popnietzangen und Einnietmutternzangen gibt es und welche ist die Richtige für Sie?
Grundsätzlich kann man zwischen zwei verschiedenen Typen/Arten unterscheiden:
- Popnieten/Blindnieten
- Einnietmuttern
Über den klassischen Niet hinaus gibt es weitere Nietformen für spezielle Einsatzzwecke. Sehr verbreitet sind z. B. Blindnieten, im Volksmund auch als Popnieten bezeichnet, wobei die Bezeichnung „Pop“ eigentlich ein Markenname des Originalherstellers ist. Dieser ist heute im Besitz von Stanley Engineered Fastening, einer Tochtergesellschaft von Black & Decker. Pop- bzw. Blindnieten sowie Einnietmuttern eignen sich für den Einsatz in Bauteilen, die nur von einer Seite zugänglich sind.
Sie können mit einer einfachen Popnietzange montiert werden – eine zusätzliche Presse oder ein Schlagwerkzeug ist nicht erforderlich.
Einnietmuttern ermöglichen es, Gewinde in sehr dünne Teile (z. B. Bleche) einzubringen und diese somit belastbar und dauerhaft mit anderen Bauteilen zu verbinden. Die Verbindungen sind (begrenzt) lösbar, indem der Niet zerstört wird.
Kaufkriterien: Anhand dieser Faktoren können Sie Popnietzangen und Einnietmutternzangen vergleichen und bewerten
Wir möchten Ihnen nachfolgend aufzeigen, welche Faktoren bei den genannten Produkten wichtig sind und anhand derer Sie diese vergleichen können, um eine Kaufentscheidung zu treffen.
- Einsatzzweck
- Qualität
- Preis
Einsatzzweck
Sollen die Bauteile dauerhaft und (nahezu) unlösbar miteinander verbunden werden, verwendet man eine Popnietzange. Für lösbare Verbindungen in dünnen Bauteilen, etwa in Blechen von Maschinengehäusen, kommt dagegen die Einnietmutternzange zum Einsatz, um die entsprechenden Gewindemuttern zu setzen.
Qualität
Wer immer wieder Nietverbindungen herstellen muss, sollte insbesondere auf eine gute Qualität des Werkzeugs achten. Eine stabile Verarbeitung der Zange sorgt dafür, dass genügend Kraft aufgebracht werden kann, um die Nietverbindung herzustellen und garantiert zudem eine lange Haltbarkeit.
Preis
Qualitativ akzeptable Nietzangen – egal ob Popnietzange oder Einnietmutternzange – beginnen preislich bei etwa 30.- Euro. Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt, Profi-Modelle und Sets mit viel Zubehör können durchaus mehrere hundert Euro kosten.
Wie man die richtige Popnietzange oder Einnietmutternzange auswählt: Wichtige Faktoren
Die Wahl des richtigen Werkzeugs hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich der Art des Materials und der Häufigkeit der Nutzung. Hier sind einige wichtige Tipps zur Auswahl:
- Zu bearbeitendes Material: Bei dünneren Materialien wie Aluminiumblechen reicht eine Popnietzange, die kleinere Nieten verarbeiten kann. Für dickere Metalle oder industrielle Anwendungen ist eine leistungsstärkere Zange erforderlich. Einnietmutternzangen sind die beste Wahl, wenn ein stabiles Innengewinde benötigt wird, beispielsweise für demontierbare Konstruktionen.
- Häufigkeit der Nutzung: Für gelegentliche Projekte reicht eine einfachere Popnietzange aus. Für den professionellen Einsatz sollte jedoch ein robusteres Werkzeug mit höherer Langlebigkeit gewählt werden. Bei Einnietmutternzangen ist es ratsam, auf solche zu achten, die wechselbare Dornaufsätze für verschiedene Gewindegrößen bieten.
- Zusätzliche Funktionen und Zubehör: Einige Modelle bieten verschiedene austauschbare Mundstücke, was sie vielseitiger macht. Achten Sie auch auf ergonomisch geformte Griffe, die die Ermüdung bei längerer Nutzung reduzieren.
Empfehlungen:
- Für gelegentlichen Gebrauch: Wählen Sie kompakte, leichte Werkzeuge, die für kleinere Projekte im Haushalt geeignet sind.
- Für professionellen Einsatz: Investieren Sie in robuste Werkzeuge mit zusätzlichen Funktionen und Zubehör, die für intensive Nutzung ausgelegt sind.
Weitere Wissenswerte Fakten rund um das Thema Popnietzangen und Einnietmutternzangen
Die Popzange wird verwendet, um Werkstücke mit Popnieten bzw. Blindnieten zu verbinden. Diese Art von Nietpistole ist einzigartig in ihrer Funktionsweise, da der Niet hier nicht mit Hammerkraft erzeugt, sondern nur durch die auf die Zange wirkende Hebelkraft an Ort und Stelle gesetzt wird.
Wie diese Hebelkraft erzeugt wird, kommt darauf an, welches Modell der Heimwerker beim Kauf einer Popnietzange bzw. Blindnietzange wählt. Im Handel gibt es die klassischen Modelle, welche analog zu einer herkömmlichen Kneif- oder auch Pumpenzange von Hand bedient werden, aber auch elektrisch und pneumatisch betriebene Popnietzangen. Bei Letzteren spricht man auch von Nietpistolen.
Die Pistole wird über den Nietdorn (eine aus dem Nietkopf ragende Welle) geführt und das Nietende in das Werkstück eingeführt. Wenn die Pistole betätigt wird (typischerweise durch Drücken des Griffs), wird eine Kugel auf dem Schwanz des Niets zum Kopf gezogen und eine Metallhülse zwischen der Kugel und dem Kopf gedrückt. Dieser bildet einen weiteren „Kopf“ auf der gegenüberliegenden Seite des Werkstücks, zieht das Werkstück zusammen und hält es sicher an seinem Platz. Der Dorn hat einen Schwachpunkt (Sollbruchstelle), an der er automatisch abbricht, wenn der Nietvorgang abgeschlossen ist.
Die Einnietmutternzange ist wiederum ein Spezialwerkzeug, das sich in der Regel in keinem noch so gut bestücktem Fertig-Werkzeugsortiment findet. Das bedeutet: Wer die Technik des Einnietens von Muttern zu Hause nutzen möchte, muss sich eine solche Zange separat anschaffen.
Beim Kauf sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass die Zange die gewünschte Nietgröße aufnehmen kann. Gute Zangen verarbeiten Niete mit Durchmessern von mindestens 3-8 mm, oft wird sogar noch eine größere Spanne verschiedener Nietgrößen ermöglicht. Sehr praktisch ist es, wenn die Zange über ein Schnellwechselsystem verfügt.
Wer Geld sparen und weniger Lauferei haben möchte, der wählt ein Set aus Zange und allem notwendigen Zubehör – oft sind sogar die Niete selbst in einem solchen Komplettset enthalten.
Häufige Fehler bei der Verwendung von Popnietzangen und Einnietmutternzangen (und wie man sie vermeidet)
Auch erfahrene Anwender können bei der Verwendung von Popnietzangen und Einnietmutternzangen Fehler machen. Hier sind die häufigsten Fehler und wie Sie diese vermeiden können:
- Falsche Auswahl der Niet- oder Mutterngröße: Die Auswahl der richtigen Größe ist entscheidend, um eine stabile Verbindung zu gewährleisten. Eine zu kleine Niete führt zu einer schwachen Verbindung, während eine zu große Niete das Material beschädigen kann. Überprüfen Sie stets die Herstellerempfehlungen und führen Sie Tests an Restmaterialien durch, bevor Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen.
- Falsches Einsetzen der Niete oder Mutter: Ein häufiger Fehler ist, dass die Niete oder Mutter nicht vollständig in das Werkzeug eingesetzt wird, bevor der Druck ausgeübt wird. Dies kann zu einer unvollständigen oder fehlerhaften Verbindung führen. Stellen Sie sicher, dass das Material richtig positioniert ist und das Werkzeug gut ausgerichtet ist, bevor Sie Kraft anwenden.
- Verwendung auf ungeeigneten Materialien: Popnietzangen und Einnietmutternzangen sind speziell für Metalle und harte Kunststoffe ausgelegt. Die Verwendung auf weicheren Materialien wie Holz oder Pappe führt zu schlechten Ergebnissen und kann das Werkzeug beschädigen. Vergewissern Sie sich, dass das Material geeignet ist, bevor Sie beginnen.
Wartungstipps:
- Reinigung: Reinigen Sie das Werkzeug nach jedem Gebrauch gründlich, um Materialrückstände und Staub zu entfernen. Dies verhindert, dass Schmutz die Funktionsweise beeinträchtigt.
- Schmierung: Tragen Sie regelmäßig Schmiermittel auf die beweglichen Teile des Werkzeugs auf, um es reibungslos und effizient zu halten und Verschleiß zu minimieren.
- Richtige Lagerung: Bewahren Sie die Werkzeuge an einem trockenen Ort auf, geschützt vor Staub und Feuchtigkeit, um Korrosion zu vermeiden.
Fazit
Mit den richtigen Werkzeugen wie einer Popnietzange oder einer Einnietmutternzange kannst du stabile und langlebige Verbindungen schaffen, die selbst hohen Belastungen standhalten. Achte darauf, die passende Zange für deine Anforderungen zu wählen, und vermeide gängige Fehler, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Jetzt bist du bereit, dein nächstes Projekt erfolgreich anzugehen!
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