Akkuschrauber – Was beachten beim Kauf?

Von | 2. März 2018
Akkuschrauber
Akkuschrauber ©ka2shka /123RF

Bohren und Schrauben sind Tätigkeiten, die für einen Handwerker zum Alltag gehören. Mit dem richtigen Werkzeug lässt sich Holz, Metall und Kunststoff fix ohne großen Kraftaufwand befestigen oder anfallende Arbeiten im Haushalt schnell und sauber erledigen.

Sie möchten sich einen Akkuschrauber zulegen und möchten einen Fehlkauf vermeiden? Wir haben für Sie ein paar Tipps zusammengefasst, mit welchem Sie den richtigen Akkubohrer finden um endlich mit dem Schrauben loslegen zu können. Die Wahl der richtigen Werkzeuge ist von essenzieller Bedeutung für das erfolgreiche Arbeiten als Handwerker.

Welcher Akkuschrauber ist der beste?

Welcher Akkuschrauber der beste ist, lässt sich leider nicht so leicht bestimmen. Auf dem Markt gibt es eine große Auswahl an Akkubohrern und Akkuschraubern in den unterschiedlichsten Preiskategorien. Für Laien gleicht häufig ein Bohrer dem anderen. Denn häufig unterscheiden sich Akkubohrer voneinander nur durch kleine Details.

Doch spätestens beim Bohren der Löcher in die Wand wird deutlich, ob das richtige Werkzeug ausgewählt wurde.

Wann benötige ich welchen Akkubohrer?

Um einen geeigneten Akkubohrer zu finden ist zunächst wichtig, für welchen Zweck der Akkubohrer benötigt wird. Denn nicht jeder Akkubohrer oder Akkuschrauber kann jede Aufgabe übernehmen.

Elektrischer Akkubohrer

©Nikolay Mirskiy/123RF

Ein Akkubohrer, der sowohl zum Schrauben als auch zum Bohren verwendet werden soll, muss mindestens über zwei Gänge verfügen. Mit nur einem Gang wäre der Akkubohrer zum Bohren zu langsam und hätte auch zum Schrauben zu wenig Kraft.

Grundsätzlich unterscheidet man vier verschiedene Bohrertypen:

  • Metallbohrer
  • Holzbohrer
  • Stein- bzw. Betonbohrer
  • Universalbohrer

Metallbohrer

Metallbohrer verfügen über ein Bohrelement, welches kegelförmig gebaut ist und über zwei scharfe Schneiden verfügt, welche das Eindringen ins Material erleichtern. Der Metallbohrer findet seinen Einsatz meist bei der Verarbeitung von Schnellarbeitsstahl (engl. „High-Speed Steel“ (HSS)).

Mit dem entsprechenden Aufsatz durchbohren Sie mühelos Eisen, Kupfer, Stahl, Messing und Aluminium – die gängigsten aller verwendeten Metalle. Legierte Stähle bedürfen besonderer Bearbeitung, weshalb für diese Zwecke Bohrer mit Beschichtung hergestellt werden. Metallbohrer sind aus Schnellarbeitsstahl angefertigt und besonders hart sowie wärmefest.

Metallbohrer

©gresei/123RF

Holzbohrer

Holzbohrer arbeiten mit einer Zentrierspitze – eine kleine Spitze, welche sich mittig auf dem Aufsatz befindet. Diese erlaubt ein punktgenaues Eindringen ins Holz, ohne dabei abzurutschen. Ein Holzbohrer verfügt außerdem über zwei scharfe Schneiden, wobei die äußere Schneide tiefer sitzt. Durch diese Konstruktion wird die Trennung der äußeren Holzfasern und eine damit verbunden saubere Verarbeitung des Holzes ermöglicht. Verwendete Metalle für die Herstellung der Bohrer sind Carbonstahl, Chrom-Vanadium-Stahl und spezieller Werkzeugstahl. Metallbohrer sind nicht mit einer Zentrierspitze ausgestattet, da dieses Bauteil bei der Bearbeitung von Metall zu schnell abbrechen würde.

Holzbohrerspitze

©Sauletas/123RF

Steinbohrer

Steinbohrer sind auch bekannt als Betonbohrer. Die Spitze des Bohreraufsatzes ist keilförmig und besteht aus einem Hartmetall. Die zwei angebrachten Schneiden sind eher stumpf, können aber auch geschliffen sein. Um harte Materialien, zum Beispiel Beton, Stein und Fliesen bearbeiten zu können, wird zumeist Carbonstahl und Chrom-Nickel-Molybdän-Stahl zur Herstellung der Aufsätze genutzt.

Müssen Sie Regale an der Wand befestigen oder Wände verkleiden, sind Stein- bzw. Betonbohrer die richtige Wahl. Derartige Bohrerarten sind für Bohrhammer oder Schlagbohrmaschinen geeignet. Optisch erkennen Sie diese Werkzeuge an der angelöteten Hartmetallplatte an der Spitze, durch welche das Material in Kleinteile zertrümmert wird. Die Bohrspirale übernimmt die Aufgabe, Staub aus den Löchern zu entfernen.

Steinbohrerspitze

©Balazs Justin/123RF

 

Universalbohrer

Dem Bau und der Beschaffenheit des Metallbohrers ähnelt der Universalbohrer. Wie der Name schon vermuten lässt, nutzen Sie diesen Bohrertyp sowohl als Stein-, Holz-  oder Metallbohrer. Für Sie besteht daher die Option, Materialien zu bearbeiten, welche aus unterschiedlichen Elementen bestehen.

Die Besonderheit von Universalbohrern besteht darin, typische Charakteristika von Holz-, Metall- und Steinbohrern zu vereinen. Diese universell einsetzbaren Werkzeuge sind insbesondere für Handwerker geeignet, die verschiedene Werkstoffe bearbeiten.

Optisch erkennen Sie Universalbohrer an einer aufgelöteten Hartmetallplatte, die angeschliffen ist. Zudem zeichnen sich Universalbohrer durch wärme-festen und harten Schnellarbeitsstahl als dominierendem Material aus. Weil Diamant-Fliesenbohrer besonders filigrane Arbeiten erledigen, bedürfen diese Werkzeuge einer speziellen Konstruktion.

Diese Diamant-Fliesenbohrer erkennen Sie an kleinen Diamanten, die auf der Schneidkante aufgetragen sind. Dadurch wirkt die Oberfläche dieses Bohrers besonders hart. Fragile Fliesen können geschnitten werden, ohne dass diese Bauteile zersplittern.

Universalbohrer

©pawelproc/123RF

Auf was sollte man beim Kauf eines Akkuschraubers achten?

Akkuleistung

Die Akkukapazität eines Akkuschraubers ist wichtig, da sich diese auf die Leistung des Akkubohrers auswirkt. Je mehr Volt ein Akku aufweist, desto mehr Leistung ist zu erwarten. Allerdings steigt entsprechend auch der Stromverbrauch und der Akku leert sich um so schneller. Wie lange ein vollgeladener Akku zum Arbeiten ausreicht, hängt davon ab, wieviel Amperestunden (Ah) der Akku im Verhältnis zur Voltzahl zu bieten hat.

Für gelegentliche Schraubarbeiten reicht ein kleinerer Akku völlig aus. Für einen Akkubohrer im Dauereinsatz empfiehlt es sich allerdings, größere Kapazitäten zu bevorzugen. Grundsätzlich lohnt es sich, auf die Qualität des Ladegerätes zu achten, da ein gutes Ladegerät die Lebensdauer des Akkus verlängert.

Ein zuverlässiges Kaufkriterium stellt auch die Ladedauer dar. In der Regel schwanken die Ladezeiten zwischen 15 Minuten und 2 Stunden. Je kürzer die Ladezeit, desto besser.

Drehmoment

Wie viel Kraft ein Akkuschrauber hat, darüber bestimmt das maximale Drehmoment. Die Einstellung des Drehmomentes in verschiedene Stufen bewirkt, dass ab einer bestimmten Kraftausübung keine Kraft mehr übertragen wird, sondern der Akkubohrer bzw. Akkuschrauber einfach „durchrutscht“. Über eine solche Einstellmöglichkeit verfügen allerdings nicht alle Akkubohrer, insbesondere nicht diese aus dem Billigsegment. Insbesondere dann, wenn der Akkubohrer für unterschiedliche Tätigkeiten genutzt werden soll, sollten er aber über diese verfügen.

Wie viel Newtonmeter sollte ein Akkuschrauber haben?

Kraftvolle Akkubohrschrauber ohne Drehmomenteinstellung können sich aus dem Griff des Benutzers entwinden und können auch schon die eine oder andere Schraube zerlegen. Die Hersteller verwenden für die Drehmomenteinstellung häufig zwei verschiedene Nm-Werte, einen für Hohlschrauben und einen für Metallschrauben.

Für Bohrungen sollte mit dem Akkubohrer ein Drehmoment von 50 Nm oder mehr möglich sein. Doch noch wichtiger ist hier die Bohrleistung.

Der passende Akkuschrauber-Bit

Ein Akkuschrauber sollte eine große Anzahl an Bits mitbringen, sodass Sie nicht nur Löcher bohren, sondern auch Schrauben verarbeiten können. Achten Sie aber darauf, dass Sie beim Einschrauben der Schrauben immer den passenden Bitsatz verwenden. Treffen Sie einmal die falsche Wahl, kann es schnell zu ärgerlichen Schäden am Schraubenkopf kommen. Die Führung im Schraubenkopf dreht durch und Sie können im Zweifelsfall die Schraube weder weiter rein, noch wieder herausschrauben.

Nehmen Sie sich daher immer die Zeit, und achten Sie ganz genau darauf, welchen Bitsatz Sie wählen.

Akkuschrauber Bits

©Fotoknips/123RF

Farblich markierte Bits

Damit Sie auch bei Arbeiten unter Stress keine Fehler machen, die Sie hinterher bereuen, können Sie Ihre Bitschrauben farblich markieren. Die farblichen Markierungen können Sie danach auch auf den jeweiligen Schraubenpackungen anbringen, die genau zu den markierten Bits passen.

Diese Markierungen nehmen nicht viel Zeit in Anspruch, können aber viel Schaden verhindern. Einmal markiert, wird Ihnen nie wieder ein Flüchtigkeitsfehler beim Einschrauben von Schrauben unterlaufen. Die Signalwirkung der Markierungen ist einfach viel zu groß.

Diese Sortierungs- und Markierungsarbeiten haben noch einen weiteren Vorteil. Sie merken sofort, wenn Sie für eine Schraubenart keinen passenden Schraubenzieher oder Bit zu Hause haben. Sie können dann immer noch reagieren und Ihre Grundausstattung dementsprechend erweitern. Es ist immer gut, wenn Sie Ihre Werkzeuge, Schrauben, Nägel und Bohrer hin und wieder auf Vollständigkeit überprüfen. So kann es nie eine böse Überraschung geben, wenn Sie einmal plötzlich eine dringende Reparatur durchführen müssen.

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