Bohrerarten: Der richtige Bohrer für jedes Material

Von | 15. August 2024
Bohrer
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Egal, ob du ein Bild aufhängen, ein Regal befestigen oder einfach präzise Löcher für dein nächstes Heimwerkerprojekt bohren möchtest – die Wahl des richtigen Bohrers ist entscheidend.

Hast du dich schon einmal gefragt, welcher Bohrer für welches Material am besten geeignet ist? Oder wie du unnötige Fehler beim Bohren vermeiden kannst? In diesem Artikel zeigen wir dir, wie du genau den richtigen Bohrer für jede Anwendung findest, und geben dir praktische Tipps, damit du deine Projekte mühelos umsetzen kannst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Je nach Material wie Holz, Metall oder Beton ist es wichtig, den passenden Bohrer zu verwenden, um saubere und präzise Ergebnisse zu erzielen.
  • Durch regelmäßige Pflege und das Schärfen der Bohrer kannst du deren Lebensdauer deutlich verlängern und stets präzise arbeiten.
  • Zu viel Druck oder der falsche Bohrer können zu unsauberen Ergebnissen führen. Achte auf die richtige Technik und Kühlung, vor allem bei Metallarbeiten.

Voraussetzungen für die Auswahl des richtigen Bohrers

Für das Gelingen einer Bohrarbeit ist die Auswahl des geeigneten Bohrers essentiell, wobei folgende Faktoren maßgeblich sind:

  • Beschaffenheit bzw. Art des zu bearbeitenden Materials
  • Bohrungsart
  • Durchmesser und Länge des Bohrlochs

In Abhängigkeit von diesen Parametern sind jeweils unterschiedliche Bohrer zu wählen, wobei das Materialbild auf der Verpackung des Bohrers die Auswahl im Baumarkt erleichtert. Verwendungszweck, Durchmesser sowie Arbeits- und Gesamtlänge (Maßband am Verpackungsrand) sind darauf vermerkt.

Voraussetzungen für die Auswahl des richtigen Bohrers

Bohrungsarten

Entscheidend für die Auswahl der passenden Bohrerlänge ist die Art des zu bohrenden Loches. Man unterscheidet:

Durchgangsbohrung

Wird das Material komplett durchbohrt, handelt es sich um eine sogenannte Durchgangsbohrung. In diesem Fall sollte die Länge des Bohrers die Dicke des Werkstückes übersteigen.

Sackbohrung

Werden verdeckte Löcher etwa zum Aufhängen eines Regals benötigt, genügt eine Sackbohrung. Dabei ist der Bohrer kürzer als die Materialdicke, ist der Bohrer zu lang, kann die passende Bohrerlänge mit Klebeband markiert werden. Für Löcher mit größerem Durchmesser verwendet man am besten einen Forstnerbohrer.

Tiefbohrung

Diese Bohrart ähnelt einer Sackbohrung. Sie wird angewendet, um etwa einen Gegenstand (z.B. eine Leuchte) an Wand oder Decke zu montieren. Bei der Tiefbohrung wird ein extra tiefes Loch (Daumenregel: Lochtiefe = fünffacher Bohrerdurchmesser) gebohrt, um eine optimale Haltbarkeit des montierten Gegenstandes zu gewährleisten.

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Die wichtigsten Bohrerarten

Nachstehend werden nun die wichtigsten Bohrertypen beschrieben, die der durchschnittliche Heimwerker zur Bewältigung anfallender Arbeiten in Haus, Werkstatt und Garten benötigt. Wir unterscheiden:

  • Spiralbohrer
  • Holzbohrer
  • Beton- und Steinbohrer
  • Schweißpunktbohrer
  • Fliesenbohrer (Diamantbohrer)
  • Stufenbohrer
  • Schälbohrer
  • Metallbohrer
  • Glasbohrer
  • Universal- bzw. Mehrzweckbohrer

Der Spiralbohrer

Dieser Bohrertyp ist ein Klassiker unter den Bohrern und für Akkuschrauber, Schlagbohrmaschinen und Bohrhämmer gleichermaßen verwendbar. Je nach Form der Schneiden für unterschiedliche Einsatzzwecke geeignet, schneidet er als Typ N mit Normalspirale Werkstoffe von mittlerer Härte wie Baustähle oder Gusseisen, während er als Typ H mit langgezogener Spirale harte Materialien, wie Hartkunststoff oder Plexiglas, problemlos durchdringt. Typ W schließlich verfügt über eine kurze Spirale, mit ihm lassen sich Leichtmetalle, Kunststoffe sowie Spanplatten gut bearbeiten.

Bohrer

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Der Holzbohrer

Aufgrund seiner langen Zentrierspitze, die ein Vorkörnen (Vorbereiten des Lochrandes) überflüssig macht sowie seiner zwei Vorschneiden, die eine saubere Bohrung gewährleisten, eignet sich der Holzbohrer optimal für das Bearbeiten von Holzwerkstoffen aller Art. Der häufigste in Haushalten vorkommende Vertreter dieser Gattung ist der Holz-Spiralbohrer, welcher das beim Bohren entstehende Schnittmaterial mittels seiner Spirale aus dem Bohrloch befördert.

Des Weiteren sind noch der Flachfräsbohrer und der Forstnerbohrer zu erwähnen, welche für Bohrlöcher mit extra großem Durchmesser konzipiert sind, wobei der Flachfräsbohrer vor allem für Bohrungen in Weichholz geeignet ist.

Der Beton- und Steinbohrer

Der Bohrer Nummer Eins für das Anbringen von Bildern oder die Befestigung von Regalen in Heim und Haus. Der Stein-/Betonbohrer weist an seiner Spitze eine widerstandsfähige Platte aus Hartmetall auf, welche den Werkstoff (wahlweise Stein, Ziegel, Kalksandstein oder Beton) gänzlich pulverisiert, der solcherart entstehende Materialstaub wird über die Bohrspirale einfach und schnell aus dem Bohrloch befördert, was das problemlose Anbringen von Dübeln ermöglicht.

Der Schweißpunktbohrer

Soll eine große Anzahl an Schweißpunkten generiert oder sehr dünnwandige Werkstücke bearbeitet werden, greift man zum Schweißpunktbohrer. Diese Bohrerart besitzt ein dreischneidiges Gewinde und repräsentiert eine Kombination aus Bohrer und Fräser, wobei die Schneiden zwar ähnlich wie beim Spiralbohrer arbeiten, allerdings deutlich weniger Rattermarken (wellige Zonen in Bohrlöchern) produzieren. Mit verkleinertem Spitzenwinkel und kleiner Schneidspitze ausgestattet, setzt der Schweißpunktbohrer direkt auf dem zu bearbeitenden Werkstück an.

Der Fliesenbohrer

Das Bearbeiten von Fliesen stellt eine Herausforderung für jeden Handwerker dar, da die Fliesenglasur besonders druckempfindlich ist und sich Risse daher schnell ausbreiten, auch kann es zu unschönen Abplatzungen am Bohrloch kommen. Daher sollte für Fliesenarbeiten stets ein für derartige Tätigkeiten konzipierter Fliesenbohrer verwendet werden.

Dank seiner geschliffenen Zentrierspitze ermöglicht der Fliesenbohrer – aufgrund von auf die Schneidkante aufgetragenen Diamanten auch als Diamantbohrer bezeichnet – das punktgenaue Anbringen rissfreier Bohrlöcher in Fliesen und anderen Werkstoffen mit glasierter Oberfläche. Aufgrund der hohen Temperaturen, welche beim Fliesenbohren entstehen, empfiehlt sich die Einhaltung von Kühlpausen, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Der Stufenbohrer

Stufenbohrer sind zwar nicht ganz billig, garantieren allerdings saubere Bohrungen. Ausschließlich in HSS-Ausführung (HSS = High Speed Steel – hochlegierter Schnellarbeitsstahl) sowie in verschiedenen Größen erhältlich, ist dieser Bohrer ideal für die Metall- und Blechbearbeitung, auch saubere Bohrlochvergrößerungen sind damit problemlos möglich. Stufenbohrer können stationär oder in Handbohrmaschinen eingesetzt werden.

Der Schälbohrer

Immer dann, wenn größere Bohrlöcher in besonders dünne oder schwer zu bearbeitende Materialien (z.B. Kunststoff- oder Blechrohre) zu bohren sind, sollte ein Schälbohrer zum Einsatz kommen. Dieser besteht meist aus speziell gehärteten Schneiden, welche eigens für schwer bearbeitbare Materialien – etwa dünnes Blech – konzipiert wurden.

Im Fachhandel meist als dreiteiliges Set mit 3 bis 14 mm, 8 bis 20 mm und 16 bis 30 mm Bohrgröße erhältlich, emittiert dieser Spezialbohrer lediglich feine Späne, welche über den Schneidkopf seitlich entsorgt werden. Schälbohrer können sowohl mit einem Handbohrgerät als auch mit einer Standbohrmaschine (auf langsame Drehzahl achten) verwendet werden.

Bohrer

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Der Metallbohrer

Diese Bohrerart ist für Bohrungen in Metallen aller Art gut geeignet. Aus hochlegiertem Stahl gefertigt und mit einer Hartmetallspitze in HSS-Qualität versehen, verfügt der Metallbohrer über keine Zentrierspitze, da diese beim Eindringen in das Metall beschädigt würde. Die Spiralnuten des Bohrkopfes sorgen dafür, dass anfallende Metallspäne nach oben hin ausgeschieden werden.

Bei Metallbohrungen ist die Verwendung eines Bohrständers stets anzuraten, auch sollte bei hartem Material bzw. großen Durchmessern eine langsamere, bei weichen Werkstoffen eine schnellere Drehzahl gewählt werden. Es empfiehlt sich, vor Bohrbeginn das Metall mit einem Körner anzukörnen, um eine optimale Führung des Bohrkopfes zu gewährleisten. Da beim Metallbohren hohe Temperaturen erreicht werden, sollte der Bohrer während des Arbeitsganges mit Wasser oder Öl gekühlt werden.

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Der Glasbohrer

Für das Bohren in Glas kommt ein spezieller Glasbohrer zum Einsatz, wobei kleine Löcher (bis 2 mm) mit einer Minibohrmaschine vorgebohrt werden sollten, um ein Abrutschen des Bohrers zu vermeiden. Größere Bohrungen werden durch vorsichtiges Drehen des Bohrers von Hand vorgekörnt, anschließend wird der Bohrvorgang mit niedriger Drehzahl gestartet. Da Glas bei hoher Temperatur bricht, sollte unbedingt mit Wasser oder Terpentin bzw. Petroleum gekühlt werden.

Der Universalbohrer

Der Universal- oder Mehrzweckbohrer stellt eine Kombination von Metall-, Holz- und Steinbohrer dar und ist bei Konstruktionen, die aus verschiedenen Werkstoffen bestehen und keinen speziellen Schwierigkeitsgrad aufweisen, bedenkenlos einsetzbar. Universalbohrer verfügen über eine angeschliffene Hartmetallplatte zur Durchführung von Schlagbohrarbeiten, wobei der Bohrer aus wärmeresistentem und extra hartem Arbeitsstahl gefertigt und daher auch für das Bohren in Metall geeignet ist.

Die Spirale im Schaft sorgt für die Entsorgung der Bohrrückstände. Werden jedoch hohe Anforderungen an die Qualität der Bohrleistung gestellt, stellen die jeweils für ihre Aufgabe optimierten und in diesem Artikel vorgestellten Spezialbohrer die bessere Wahl dar.

Tipps zur Auswahl des richtigen Bohrers

Tipps zur Auswahl des richtigen Bohrers je nach Material

Die Auswahl des richtigen Bohrers ist entscheidend, um das beste Ergebnis zu erzielen und Material sowie Werkzeug zu schonen. Hier sind einige Richtlinien, die dir bei der Wahl des richtigen Bohrers für verschiedene Materialien helfen:

Material Empfohlener Bohrer Zusätzliche Tipps
Holz Spiralbohrer oder Flachbohrer Perfekt für weiche Hölzer. Bei Hartholz nutze dickere Spiralbohrer für saubere Schnitte.
Metall HSS-Bohrer (High-Speed-Steel) Verwende Schmiermittel, um Hitze zu reduzieren und die Lebensdauer des Bohrers zu verlängern.
Beton SDS-Bohrer oder Hartmetallspitze Für härtere Materialien wie Beton solltest du einen Schlagbohrer nutzen.
Kunststoff Spiralbohrer oder HSS-Bohrer Bohre mit niedriger Geschwindigkeit, um Risse zu vermeiden.

Wichtige Tipps:

  • Bohrgeschwindigkeit anpassen: Härtere Materialien erfordern eine langsamere Geschwindigkeit, um das Material sauber zu durchdringen.
  • Druck nicht übermäßig anwenden: Lasse den Bohrer die Arbeit machen, ohne zu viel Kraft aufzuwenden.

Wie du Bohrer pflegst und schärfst, um ihre Lebensdauer zu verlängern

Regelmäßige Wartung und gelegentliches Schärfen verlängern die Lebensdauer deiner Bohrer erheblich. Hier sind einige einfache Schritte, um sicherzustellen, dass deine Bohrer in gutem Zustand bleiben:

  1. Reinigung nach Gebrauch: Entferne Materialrückstände nach jeder Verwendung mit einer Bürste oder Druckluft.
  2. Schmierung bei der Metallbearbeitung: Verwende Schneidöl, um den Bohrer zu kühlen und die Lebensdauer zu erhöhen.
  3. Richtige Lagerung: Bewahre deine Bohrer in einem Kasten oder an einem Ort auf, wo sie vor Stößen geschützt sind.

Anleitung zum Schärfen von Bohrern:

  • Bohrer-Schärfgerät verwenden: Mit speziellen Geräten kannst du deine Bohrer schnell und sicher schärfen.
  • Manuelles Schärfen: Nutze einen Schleifstein oder eine Schleifmaschine. Halte den Bohrer in einem Winkel von 60 Grad und schärfe beide Seiten gleichmäßig.

Häufige Fehler bei der Verwendung von Bohrern und wie du sie vermeidest

Selbst erfahrene Heimwerker machen gelegentlich Fehler beim Bohren. Hier sind einige der häufigsten Fehler und Tipps, wie du sie vermeiden kannst:

Falscher Bohrer für das Material

Viele Nutzer greifen zum falschen Bohrer, was zu unsauberen Löchern und Beschädigungen führen kann. Verwende stets den Bohrer, der für das jeweilige Material vorgesehen ist (siehe Tabelle oben).

Zu viel Druck ausüben

Ein häufiger Irrtum ist, dass mehr Druck zu einem schnelleren Bohrergebnis führt. Dies kann den Bohrer beschädigen. Arbeite mit angemessener Geschwindigkeit und Druck. Überlasse dem Bohrer die Arbeit.

Überhitzung bei der Metallbearbeitung

Beim Bohren in Metall neigen Bohrer dazu, sich stark zu erhitzen, was ihre Lebensdauer verkürzt. Verwende Schmiermittel oder kühle den Bohrer regelmäßig mit Wasser ab.

Fazit

Das Bohren erfordert mehr als nur das passende Werkzeug – es erfordert auch das richtige Wissen. Mit den richtigen Bohrern, einem klaren Verständnis der Materialien und ein paar einfachen Tricks kannst du jedes Projekt meistern, egal ob im Haus, im Garten oder in der Werkstatt. Denk daran, dass qualitativ hochwertige Bohrer nicht nur für präzise Ergebnisse sorgen, sondern auch länger halten.

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