Holz richtig lackieren und lasieren – wie geht das?

Von | 27. Februar 2024
Hand, die einen Pinsel hält und gerade dabei ist, Holz im Außenbereich zu streichen.
©ninamalyna/123RF

Holz ist ein faszinierendes Material: ob Möbel, Gartenzaun oder Fensterrahmen – es findet überall im Haus und im Garten Anwendung. Um die natürliche Schönheit und Langlebigkeit des Holzes zu bewahren, ist der richtige Schutz entscheidend. Lackieren oder lasieren?

Die richtige Entscheidung kann nicht nur die Optik beeinflussen, sondern auch für eine längere Haltbarkeit sorgen. Doch worauf sollten Sie beim Holzschutz achten, und welche Optionen stehen Ihnen zur Verfügung? Lassen Sie uns gemeinsam herausfinden, wie Sie Ihr Holzprojekt perfekt umsetzen können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Durch das Lackieren oder Lasieren schützen Sie Holz effektiv vor Umwelteinflüssen und verlängern seine Lebensdauer – egal ob im Innen- oder Außenbereich.
  • Lack, Lasur oder Öl? Jedes Produkt hat seine Vorteile und Einsatzbereiche. Wählen Sie je nach gewünschter Optik, Schutzwirkung und Pflegeaufwand.
  • Eine gründliche Vorbereitung der Oberfläche, das richtige Zubehör und die passende Pflege sind entscheidend, um ein schönes und dauerhaftes Ergebnis zu erzielen.

Lackieren oder Lasieren – worin liegt der Unterschied?

Grundsätzlich lässt sich zwischen den beiden Beschichtungsarten Lackieren und Lasieren unterscheiden. Erkennbar macht sich der Unterschied sofort bei der Optik nach der Bearbeitung des Holzes.

Während eine Lackierung eine geschlossene Schicht um das Holz bildet, dringt die Lasur in das Holz hinein und schützt es von innen. Möchten Sie die Holzmaserung und die Struktur des Holzes optisch beibehalten, fällt die Wahl auf eine Lasur. Ist es jedoch Ihr Wunsch das Holz vollständig einzufärben, ist es sinnvoll sich für eine Lackierung zu entscheiden. Auch ein Klarlack kommt der Natürlichkeit einer Lasur nicht nahe.

Lackieren oder Lasieren

Welche Arten von Lacken gibt es?

Bevor Sie sich an das Holz machen, muss noch der richtige Lack gefunden werden. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen 3 Lacken, die alle für den Außen- und Innenbereich geeignet sind:

  • Der Naturharzlack ist der umweltfreundlichste von den dreien, jedoch müssen Sie hierbei eine längere Trocknungszeit einplanen.
  • Der Kunstharzlack ist sehr strapazierfähig und hat eine hohe Deckkraft.
  • Der Acryllack besticht mit einer langanhaltenden Schutzschicht und einer hohen Deckkraft. Außerdem ist er wasserverdünnbar und weniger geruchsintensiv

Welche Arten von Lasuren gibt es?

Auch hierbei müssen Sie sich abhängig von Ihren individuellen Anforderungen zwischen 2 Arten entscheiden:

  • Die Dünnschichtlasur lässt sich nur minimal erkennen, da sie tief in das Holz eindringt. Gut für den Außenbereich geeignet.
  • Die Dickschichtlasur ist optisch erkennbar und versiegelt die Oberfläche. Gut geeignet für den Innenbereich.
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Welches Zubehör wird beim Lackieren oder Lasieren von Holz benötigt?

Während Sie bei den meisten Lasuren praktische Sprühgeräte oder Lasurpinsel verwenden, sind die Mehrzahl der Lacke mit verschiedensten Pinseln und Rollen aufzutragen.

Die Wahl des Materials der Pinselhaare und der Walzen ist abhängig von dem verwendeten Lack. Für Acryllacke eignet sich die Flockwalze. Der Kunstharzlack wird am besten mit einer Schaumwalze aufgetragen und der Naturharzlack ist in der Hinsicht flexibel.

Das Anwendungsgebiet bestimmt die Form des Pinsels. Ein Rundpinsel ist ideal für Kanten. Der Flachpinsel eignet sich für gerade und schmale Flächen. Der Fensterpinsel hat eine praktische Abwinkelung, um eine genaue Linienführung zu ermöglichen. Für große Flächen ist der sogenannte Flächenstreicher optimal.

Schritt für Schritt – wie lackiert oder lasiert man Holz?

Vorbereitung und Vorbehandlung

Zuallererst sollten Sie darauf Acht geben, ihre Gesundheit durch die giftigen Dämpfe des Lacks oder der Lasur nicht zu beeinträchtigen. Bearbeiten Sie das Holz deswegen in einem gut belüfteten Raum oder idealerweise an der frischen Luft. Mundschutz und Schutzbrille sorgen zusätzlich für Sicherheit. Auch Ihre Haut und ihre Kleidung soll mithilfe von Handschuhen und Schutzkleidung geschützt werden.

Um eine glatte Oberfläche des Holzes zu erzielen, schleifen Sie das Holz gründlich entlang der Holzmaserung mit Schleifpapier ab. Sollten sich noch Rückstände oder Lackreste darauf befinden, können Sie diese auch mithilfe eines Abbeizers oder eines Heißluftföns entfernen.

Ist dieser Schritt erfolgreich erledigt, gilt es das Holz von dem Staub zu befreien. Dazu wird Wasser verwendet. Durch das Aufquellen der Holzfasern können Schäden der Oberfläche von selbst verschwinden. So haben Sie zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

Entdecken Sie auf Ihrem Holzbauteil Harz, ist es notwendig die Flächen zu imprägnieren. Ansonsten kann es durch das Harz zu Verfärbungen im Lack oder der Lasur kommen. Nach dem Imprägnieranstrich lassen Sie das Holz gut austrocknen.

Vor-, Zwischen- und Schlussanstrich

Damit Sie ein schönes und regelmäßiges Ergebnis erhalten, ist es ratsam in Schichten zu arbeiten. Am besten beginnen Sie mit dem Streichen der Kanten mit einem Pinsel. Darauffolgend können sie große Flächen mit dem Farbroller bearbeiten. Achten Sie darauf, in Maserungsrichtung zu streichen, da so die Oberfläche glatt bleibt. Dünne Anstriche halten besser und verbrauchen weniger Material.

Nach dem Trocknen der ersten Schicht sollten Sie die Fläche mit einem feinen Schleifpapier bearbeiten. So stellen Sie sicher, dass Sie am Anschluss eine glatte Fläche haben. Den Staub, der beim Schleifen zurückbleibt, muss gründlich mit einem feuchten oder öligen Tuch entfernt werden.

Erneut streichen Sie das Holzobjekt mit dem Lack oder der Lasur. Wiederholen Sie das Abschleifen zwischendurch und das Entfernen der Staubreste. Der dritte und letzte Anstrich kann erfolgen.

Zu guter Letzt ist es von Bedeutung, das Holzbauteil gut austrocknen zu lassen. Je härter das Holz und je dichter die Maserung, desto länger dauert dieser Prozess.

Welche Alternativen zum Lackieren und Lasieren gibt es?

Haben Sie die Absicht das Holz mit einem Klarlack oder einer Lasur zu schützen, sollten Sie auch die Möglichkeit des Beizen oder des Wachsens in Betracht ziehen. Beizen dringt wie die Dünnschichtlasur in das Holz ein und schützt es von innen. Das Holz bekommt durch das Beizen eine dunkle Farbe, die sich bestimmen lässt. Beim Beizen ist jedoch Erfahrung gefragt, während Lasieren relativ einfach ist. Nach dem Beizen müssen Sie die Oberfläche mit Lasur oder Klarlack schützen.

Die umweltfreundliche Alternative ist das Ölen und das Bearbeiten des Holzes mit Bienenwachs. Jedoch müssen Sie den Vorgang etwa alle zwei Jahre wiederholen um einen beständigen Schutz zu gewährleisten.

Häufige Fehler beim Lackieren und Lasieren – und wie Sie sie vermeiden

Holz zu lackieren oder lasieren kann auf den ersten Blick einfach erscheinen. Doch es gibt einige häufige Fehler, die zu unschönen Ergebnissen führen können. Hier zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten:

Holz richtig lackieren

  • Oberfläche nicht ausreichend vorbereiten: Ein häufiger Fehler ist, die Oberfläche vor dem Lackieren oder Lasieren nicht gründlich zu schleifen. Ohne eine glatte Grundlage kann der Lack oder die Lasur nicht gleichmäßig haften. Verwenden Sie Schleifpapier mit mittlerer Körnung (120-150), um Unebenheiten zu entfernen, und schleifen Sie anschließend mit feiner Körnung (220-240) für eine glatte Oberfläche.
  • Zu viel Produkt auftragen: Ein dicker Auftrag von Lack oder Lasur kann Tropfen, Blasen oder ungleichmäßiges Trocknen verursachen. Tragen Sie das Produkt in dünnen, gleichmäßigen Schichten auf und lassen Sie jede Schicht gut trocknen, bevor Sie die nächste auftragen.
  • Falsches Produkt für den gewünschten Effekt: Verschiedene Lacke und Lasuren bieten unterschiedliche Optiken und Schutzniveaus. Das falsche Produkt zu wählen kann zu unerwünschten Ergebnissen führen. Überlegen Sie vorab, welches Ergebnis und welchen Schutz Sie erreichen möchten, und wählen Sie entsprechend den richtigen Lack oder die passende Lasur.
  • Ungeeignete Bedingungen beim Lackieren oder Lasieren: Die Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflussen die Trocknungszeit und die Haftung des Produkts. Arbeiten Sie in einer Umgebung mit moderater Temperatur (15-25°C) und niedriger Luftfeuchtigkeit, um ein optimales Ergebnis zu erzielen.

Wann Lack, Lasur oder Öl verwenden?

Nicht alle Holzschutzmittel sind gleich. Lack, Lasur und Öl haben jeweils spezifische Eigenschaften und Einsatzgebiete. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht, die Ihnen die Entscheidung erleichtert:

Produkt Anwendung Oberflächenoptik Haltbarkeit Empfohlen für
Lack Leicht mit Pinsel, Rolle oder Sprühgerät aufzutragen Glänzend oder seidenmatt Sehr langlebig und wasserfest Möbel und Holzteile mit hoher Beanspruchung
Lasur Tiefenwirkung in das Holz Betont die Holzstruktur Mittlere Haltbarkeit Holz im Außenbereich oder Oberflächen, die die natürliche Holzmaserung bewahren sollen
Öl Einfache Anwendung mit Tuch oder Pinsel Natürlich, hebt die Maserung hervor Benötigt regelmäßige Nachbehandlung Arbeitsplatten, Möbelstücke mit natürlichen Optikansprüchen

Tipp: Wählen Sie Lack für einen langlebigen und strapazierfähigen Schutz, Lasur für einen dezenten Effekt und Schutz von innen, oder Öl, um die natürliche Holzmaserung hervorzuheben.

Pflege und Wartung von lackiertem oder lasiertem Holz

Um die Lebensdauer und Optik Ihres lackierten oder lasierten Holzes zu erhalten, ist die richtige Pflege unerlässlich. Hier einige Tipps, um Ihr Holz optimal zu schützen:

  • Regelmäßige Reinigung: Verwenden Sie ein weiches, leicht feuchtes Tuch, um Staub und Verschmutzungen zu entfernen. Vermeiden Sie scharfe Reinigungsmittel, da diese die Oberfläche angreifen können.
  • Schutz vor Kratzern und Stößen: Bringen Sie Filzgleiter an den Unterseiten von Möbeln an, um Kratzer zu vermeiden. Wenn das Holz hohen Belastungen ausgesetzt ist, wie beispielsweise Treppen oder Böden, kann eine zusätzliche Schicht Klarlack für besseren Schutz sorgen.
  • Kleinere Schäden ausbessern: Bei Kratzern oder Abnutzung können Sie die betroffene Stelle leicht anschleifen und mit dem ursprünglichen Lack oder der Lasur nachbessern.
  • Schutz vor Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit: Direkte Sonneneinstrahlung kann mit der Zeit zu Verfärbungen führen. Nutzen Sie Vorhänge oder Sonnenschutz, um Ihre Holzoberflächen zu schützen. Ebenso ist es ratsam, lackiertes oder lasiertes Holz von Feuchtigkeit fernzuhalten, um ein Aufquellen oder Abblättern des Anstrichs zu verhindern.

Fazit

Egal ob Lack, Lasur oder Öl – der richtige Holzschutz bringt Ihr Projekt auf das nächste Level und sorgt für Langlebigkeit und Schutz. Mit den richtigen Produkten und etwas Know-how lassen sich die Schönheit und Funktion Ihrer Holzteile lange bewahren.

Nutzen Sie unsere Tipps und vermeiden Sie häufige Fehler, um das Beste aus Ihrem Holz herauszuholen. Und wenn Sie auf der Suche nach hochwertigen Materialien, Lacken oder Werkzeugen sind, schauen Sie in unserem Online-Shop vorbei – bei Rosentaler Schrauben finden Sie alles, was Sie für Ihr nächstes Holzprojekt benötigen!

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