Keller abdichten – So funktioniert eine Kellerabdichtung

Von | 21. Februar 2018
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Arbeitszimmer, Partyraum oder Spielbereich? Es gibt viele Gründe, warum ein Keller umgebaut und als zusätzlicher Wohnraum genutzt werden soll. Doch in den meisten Häusern ist es nicht möglich, diesen Gebäudebereich ohne vorherige Sanierung und Abdichtung zu verwenden.

Warum gibt es feuchte Keller?

Einst war der Keller nicht als Nutzraum gedacht, sondern lediglich als Möglichkeit zur Unterbringung der Heizanlage oder – noch viel wichtiger – als Stauraum. Die baulichen Bedingungen sind daher nicht gerade optimal und müssen korrigiert werden. Vor allem die Feuchtigkeit des Raumes ist ein Problemfaktor, den es zu beseitigen gilt. Feuchte Keller haben verschiedene Ursachen.

So wurde bis in die 1950er Jahre hinein der Keller nicht abgedichtet, die Wände haben immer Kontakt zum umliegenden Erdreich und sind somit ständig feucht. Zur Lagerung von Vorräten ist das gut, denn das Raumklima ist nun optimal. Für einen Wohnraum allerdings undenkbar!

Auch die Bodenplatte wurde bis in die 1970er Jahre nicht abgedichtet und ließ Feuchtigkeit hindurch. Viele Hausbesitzer haben daher das Problem, dass die Kellerböden feucht sind, wenn der Grundwasserspiegel steigt.

Mögliche Feuchtigkeit kann auch durch eine nach vielen Jahren porös gewordene Abdichtung kommen, die nun die Nässe von außen durchlässt. Baumwurzeln und eine beschädigte Drainage tun ihr Übriges und schon zeigen sich die typischen Anzeichen für einen feuchten Keller:

  • Feuchter Boden, feuchte Wände
  • Muffiger Geruch
  • Ablagerungen (salzähnlich) an der Wand
  • Verfärbungen der Wände
  • Bröselnde und lockere Fugen
  • Abbröckelnder Innenputz

Wann sollte eine Baufirma die Kellerabdichtung vornehmen?

Hat der Eigenheimbesitzer entschieden, seine kostbare Raumreserve zukünftig nutzen zu wollen, muss er entscheiden, ob er die Abdichtung selbst vornimmt oder doch lieber den Profi mit den Aufgaben betraut. Wichtig: Zuerst muss immer eine Diagnose gestellt werden – woher kommt die Feuchtigkeit im Keller?

Damit sollte ein fachkundiger Gutachter betraut werden und keinesfalls eine Firma, die sich mit der Sanierung von Gebäuden befasst. Letztere werden in der Regel ein Gutachten erstellen, dass die eigene bevorzugte Lösung darstellt und nicht die für den Bauherrn am besten geeignete.

Soll der Keller zu Wohnzwecken genutzt werden, muss er hohe Anforderungen erfüllen. Die Raumhöhe muss mindestens 2,30 bis 2,50 m betragen (je nach Landesbauordnung verschieden), Fensterflächen müssen zwischen 10 und 12,5 Prozent der Wohnfläche einnehmen. Außerdem muss die Energiesparverordnung eingehalten werden. Angesichts dieser Vorgaben ist für den Fall, dass der Keller zu Wohnzwecken hergerichtet werden soll, das Hinzuziehen einer professionellen Baufirma unverzichtbar.

Ansonsten gilt: Die Kellerabdichtung kann jeder selbst vornehmen, der genügend Zeit und Körperkraft (zum Ausgraben und Freilegen der Wände) zur Verfügung hat und der sich nicht scheut, mit Bitumen und Co. zu hantieren. Außerdem muss sehr genau gearbeitet werden, denn schon kleinste Undichtigkeiten zeigen sich später in Schimmelflecken und feuchten Stellen an der Tapete.

Wenn allerdings die Variante der Abdichtung mit Paraffin gewählt wird, muss ein Fachunternehmen hinzugeholt werden.

Wie den Keller abdichten: Von außen am besten

Das Abdichten des Kellers von außen ist die beste und sicherste Möglichkeit, die Feuchtigkeit künftig von den Wänden fernzuhalten. Hierfür wird das Erdreich rings um das Haus aufgegraben, das Mauerwerk wird grob gereinigt. Eventuell schadhafte Fugen werden ausgebessert, danach folgt der Anstrich mit Bitumen. Dazu kommt die Perimeterdämmung zur Anwendung, die die Wärmeenergie im Raum und die Kälte draußen hält.

Die Kosten und der Aufwand für die Kellerabdichtung von außen sind vergleichsweise hoch, daher konnten sich in den letzten Jahren die Abdichtungen von innen immer mehr durchsetzen.

Weitere Variante zum Keller abdichten: Innen auch möglich

Zum einen kann Dichtungsschlämme eingesetzt werden. Dies ist eine Mischung aus Zement und Kunststoff, wobei der Mix flüssig bis streichfähig ist. Die Wand des Kellers muss vor der Anwendung der Mischung von alten Putzresten befreit worden sein, danach kann die Dichtungsschlämme mit dem Pinsel oder Spachtel aufgetragen werden.

Für geübte Heimwerker ist das kein Problem und so bietet die Abdichtung von innen durchaus Einsparpotenzial.

Eine zweite Variante ist das Einspritzen von Paraffin: Dafür werden mehrere Bohrlöcher an der Wand gesetzt, in die flüssiges Paraffin gespritzt wird. Selbiges füllt dann Kapillaren und Hohlräume aus.

Bei beiden Verfahren gilt, dass eine Dichteschicht oder ein Blech horizontal in die Wand eingebracht werden muss. Das verhindert, dass Feuchtigkeit von unten aufsteigt und an der Wand nach oben zieht. Durch die Abdichtung ist die Wand sonst nicht ausreichend geschützt.

Welche Vor- und Nachteile bieten die Varianten?

Die Innenabdichtung weiß zu begeistern: Sie ist deutlich günstiger und es entfallen die aufwendigen Arbeiten zum Aufgraben der Wände von außen, was nicht mit großer Technik, sondern nur mit Körperkraft möglich ist. Außerdem braucht nach der Innenabdichtung das Umfeld des Hauses nicht wieder hergerichtet zu werden – hier wurden schließlich keine Beschädigungen vorgenommen, wie es bei der Außenabdichtung der Fall ist.

Dennoch hat die Innenabdichtung einen entscheidenden Nachteil: Sie lässt die Feuchtigkeit bis zur abdichtenden Schicht hindurch.

Das heißt, die Mauer bleibt im Prinzip feucht, die Nässe kann nur nicht mehr gänzlich nach innen treten. Für das Mauerwerk bedeutet das eine dauerhafte Belastung, die es schwächt. Hinzu kommt, dass die Mauer in dem Bereich nicht angebohrt werden darf (beispielsweise zum Befestigen von Regalen und Schränken), weil sich ansonsten ein Feuchtigkeitsleck bildet.

Wie teuer ist die Abdichtung des Kellers?

Die Kosten für die Abdichtung von außen betragen zwischen 400 und 500 Euro für jeden laufenden Meter. Dazu kommen die Kosten für das Neuanlegen der Blumenbeete und Anpflanzungen, die vorher das Haus geziert haben.

Die Kosten für das Einspritzen von Paraffin belaufen sich auf rund 250 Euro pro Quadratmeter, wobei diese auch vom ausführenden Fachunternehmen abhängig sind.
Wenn der Keller zum Wohnraum umgebaut werden soll und dafür Abdichtungsarbeiten und Sanierungsmaßnahmen nötig sind, fallen bei Beauftragen einer Fachfirma bis zu 2.000 Euro pro Quadratmeter an. Umgekehrt wird damit der Wert des Hauses um durchschnittlich sechs Prozent erhöht – interessant für die Hausbesitzer, die einem Verkauf nicht abgeneigt sind.

Fazit: Was muss bei der Abdichtung des Kellers beachtet werden?

Das Abdichten des Kellers ist spätestens dann unverzichtbar, wenn sich Auswirkungen einer Feuchtigkeitsbelastung an den Wänden oder am Boden zeigen bzw. wenn der Keller als Wohnraum genutzt werden soll. Das Hinzuziehen einer Baufirma ist ratsam, wenn weder Zeit noch handwerkliches Wissen vorhanden sind, um eine hochwertige Abdichtung zu gewährleisten. Die Kosten für eine qualifizierte Abdichtung belaufen sich auf 250 bis 500 Euro pro Meter (bzw. pro Quadratmeter), sind aber vom Umfang der Leistungen und von den individuellen Kosten der Baufirmen abhängig.

Die Abdichtung ist wohl von innen als auch von außen möglich, wobei die Außenvariante die hochwertigere ist.

2 thoughts on “Keller abdichten – So funktioniert eine Kellerabdichtung

  1. Christine

    Wir müssen unseren Keller abdichten. Der ist ein bisschen feucht. Ich verstehe, dass das mit der damaligen Nutzung als Stauraum zusammenhängen muss.

    Antworten
  2. Kerstin Ower

    Wir haben auch die Vor und Nachteile durchwogen und sind zum Entschluss gekommen die Abdichtung bei unserem Einfamilienhaus im Keller von einer Fachfirma umsetzen zu lassen. Wir haben die Firma SN Handwerk in beauftragt, die sich auf die Abdichtung in Koblenz spezialisiert haben. Wir sind sehr froh diese Entscheidung getroffen zu haben.

    Liebe Grü0e,
    Kerstin Ower

    Antworten

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